Brinkers Brief vom 10. Juni 2024

Liebe Freunde,

ich versuche ja wirklich, hier hin und wieder etwas Positives zu schreiben. Aber leider zwingt mich die Realität im „besten Deutschland, das es je gab“ immer wieder dazu, wenig Erbauliches zu verfassen.

Am Freitag der vorletzten Woche versuchte in Mannheim ein fanatischer Muslim, den islamkritischen Journalisten Michael Stürzenberger mit einem Messer zu ermorden. Dank der schnellen Reaktion von Stürzenbergers Begleitern und anwesender Polizisten blieb es zum Glück bei Verletzungen, die zwar schwer, aber nicht lebensbedrohend waren.

So viel Glück hatte der Polizeibeamte Rouven Laur nicht. Der Attentäter stach ihm mit seinem Messer in den Nacken und von hinten in den Kopf. Rouven Laur wurde so schwer verletzt, dass er kurz darauf im Krankenhaus verstarb.

Die Tat wurde von einem Zeugen auf einem Video festgehalten, das sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Netzwerken verbreitete. So schrecklich die Bilder sind, so wichtig war es, dass die Grausamkeit und die Mordlust des Täters dokumentiert wurden. Die Bilder sind so eindrücklich, dass die Politik diesmal nicht in ihren Standardmodus „wütend – traurig – betroffen – nie wieder“ schalten konnte. Dieses eine mal konnten sich Scholz, Faeser, Roth und die anderen üblichen Verdächtigen nicht in Floskeln und Phrasen flüchten, dazu war und ist der Druck der Öffentlichkeit zu groß. Dieses eine mal blieb man von den Standardbekundungen verschont, mit denen vergleichbare Fälle sonst wegmoderiert werden.

Jedenfalls von den Politikern – und das auch nur zunächst.

Dafür lieferten sich Andere einen Wettlauf um die unpassendste Reaktion auf das schreckliche Geschehen. In Mannheim organisierte die sogenannte „Zivilgesellschaft“, also die Vorfeldorganisationen von Links und Grün, flugs eine Demonstration gegen Hass, den sie natürlich ausschließlich auf der rechten Seite des politischen Spektrums verorten. Einige Medien warnten, das Attentat auf Stürzenberger und der Mord an Laur dürften jetzt keinesfalls politisch ausgeschlachtet werden, damit nicht „die Falschen“ (also die AfD) davon profitieren könnten. Und den Vogel schoss eine „Journalistin“ des „Stern“ ab, die sich nicht entblödete, darauf hinzuweisen, dass das Risiko von Bauarbeitern, bei der Arbeit ums Leben zu kommen, angeblich viel größer sei als das von Polizisten.

Und gerade mal sechs Tage nach dem Mord meinte eine Abgeordnete der Grünen im Abgeordnetenhaus, bei einem Redebeitrag der Innensenatorin zu Mannheim einen dummen Wortwitz machen zu müssen, was von ihren Fraktionskollegen mit Gelächter belohnt wurde. Die angeblich so feinsinnigen, rücksichtsvollen, menschlichen Grünen entstellten sich so mal wieder bis zur Kenntlichkeit – der stets latente Polizeihass, der zur grünen DNS gehört, findet Polizistenmorde eben irgendwie nicht so schlimm, dass man keine Witze darüber machen könnte.

Am Freitag letzter Woche, genau sieben Tage nach den Ereignissen von Mannheim, gedachten rund 5.000 Berliner Polizeibeamte mit einem Schweigemarsch ihres ermordeten Kollegen. Auch einige Kollegen aus der AfD-Fraktion und ich haben uns diesem Schweigemarsch angeschlossen.

Ebenfalls dabei waren Vertreter von CDU und SPD sowie der Regierende Bürgermeister. Und ich fragte mich unwillkürlich, ob diesen Leuten eigentlich klar ist, welche Verantwortung deren politische Blindheit an den schweren Verletzungen von Michael Stürzenberger und am Tod von Rouven Laur hat.

Es war ihre Politik der offenen Grenzen, die die unkontrollierte Masseneinwanderung möglich gemacht hat. Es war ihre Politik, die es ermöglicht hat, dass der afghanische Täter auch neun Jahre nach der Ablehnung seines Asylantrags noch immer in Deutschland ist. Wäre er sofort und konsequent abgeschoben worden, wäre Rouven Laur noch am Leben und Michael Stürzenberger läge nicht im Krankenhaus.

Wissen diese Politiker das? Ahnen sie es wenigstens? Und wenn ja – wie gehen sie damit um? Verdrängen sie es? Versuchen sie sich einzureden, dass Mannheim nur ein Zusammentreffen unglücklicher Umstände war? Oder sind sie tatsächlich vollkommen ignorant hinsichtlich der Folgen ihrer Politik der letzten neun Jahre? Schlafen sie ruhig…?

Herzlichst, Ihre

Kristin Brinker