
Liebe Freunde,
wieder ein Auto, wieder eine Menschengruppe, wieder viele Verletzte, wieder ein schwer verletztes Kleinkind in Lebensgefahr, wieder ein „Flüchtling“, wieder ein Afghane, wieder ein abgelehnter Asylantrag, wieder durfte er dennoch im Land bleiben, wieder leere Betroffenheitsbekundungen, wieder die Beteuerung von der „ganzen Härte des Gesetzes“. Die „Einzelfälle“ sind mittlerweile Legion, die Fälle vermischen sich in der Wahrnehmung, die Namen der Städte kann man kaum noch aus dem Gedächtnis benennen.
Man ist wütend und müde und man ist müde davon, ständig wütend sein zu müssen. Brandmauern sind wichtiger als Menschenleben, die Demokratie wurde zu Gunsten von „unserer Demokratie“ abgeschafft. Kritische Medien wurden zu Schoßhündchen, die mit Politikern Partys feiern und die falsche Doktoren und falsche Völkerrechtlerinnen bis zum letzten Tintentropfen heldenhaft verteidigen – aber echte Demokraten als Dämonen und Feinde diffamieren.
Währenddessen fragen sich Diejenigen, die ihren gesunden Menschenverstand noch erhalten haben: „Sind wir alle hier wirklich die Geisterfahrer? Oder sind es die Wenigen, die uns entgegen gerast kommen, wild hupend und blinkend und nicht merkend, dass sie seit langem von der richtigen Fahrspur abgekommen sind?“
Und sie fragen sich, „Von was für Menschen werden wir eigentlich regiert“?
Ein bemerkenswertes und erschreckendes Indiz dafür lieferten die Grünen nach dem Anschlag von München. Vollkommen schamlos veröffentlichten mehrere ihrer Funktionsträger Statements, die sich nur in winzigen Nuancen unterschieden. Eindeutig vorformuliert von irgendeiner Pressestelle und dann mit Copy und Paste in den sozialen Medien verklappt – „Bitte noch gendern, ansonsten Freigabe.“ Routine eben. Setzen Sie sich lieber, es ist atemberauben.
Sagenhaft, oder? Solche Leute haben keinerlei Mitgefühl und kein Schamgefühl. Zum Glück stellen sie ihre Defizite offen zur Schau, so dass jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, dieses Elend sehen kann.
Aber auch der Herr Bundeskanzler lieferte gerade erst ein beredtes Zeugnis über sich selbst ab, als er auf der privaten Geburtstagsfeier eines ehemaligen FDP-Politikers augenscheinlich komplett die Contenance verlor. Er beleidigte offenbar Berlins Kultursenator als „Hofnarren“ und „Feigenblatt“ der CDU. Scholz‘ Ausfall wurde von vielen Anwesenden als rassistisch empfunden, und selbst wenn es nicht so gemeint war, bleibt es doch eine erschreckende Selbstentlarvung des Mannes, der Deutschland regiert und repräsentiert.
Aber Scholz ließ es dabei nicht bewenden: Auf derselben Party soll er Medienvertretern vorgeworfen haben, „billiges Werkzeug der CDU-Pressestelle“ zu sein und er soll einen hochrangigen Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks angebrüllt haben: „Halt den Mund, du Arsch!“ Mit Verlaub, aber spricht so ein Bundeskanzler im „besten Deutschland, das es je gab“?
Ich für meinen Teil finde es erschreckend, und so stelle ich mir unter diesen Aspekten und im Licht der jüngsten Ereignisse die Frage: Von was für Menschen werden wir eigentlich regiert?
Herzlichst, Ihre
Kristin Brinker