Liebe Freunde,
natürlich könnte ich Ihnen auch in diesem letzten Brief des Jahres von all dem berichten, was mir in der abgelaufenen Woche (hauptsächlich negativ) aufgefallen ist. Von der zweiten Landesregierung zum Beispiel, die sich, nach Thüringen nun in Sachsen, auf eine breite Volksfront der CDU mit den linken Parteien stützt, um die AfD in undemokratischer Weise auszugrenzen.
Von einem Regierenden Bürgermeister, der in seiner Regierungserklärung erneut gezeigt hat, dass er nicht mal ansatzweise Ideen zur Behebung der zahlreichen Miseren Berlins hat; nicht für die Wohnungsnot, nicht für die unkontrollierte Masseneinwanderung, nicht für den dysfunktionalen öffentlichen Nahverkehr und schon gar nicht für die katastrophal ausgeuferte Verschuldung des Landes.
Oder von einem Bundeskanzler, der offenbar meint, jetzt, da ihm der Bundestag wunschgemäß das Vertrauen entzogen hat, sich benehmen zu können wie eine offene Hose und der damit, darf man wohl vermuten, sein wahres Ich offenlegt.
Und natürlich könnte ich über das katastrophale Versagen der deutschen Sicherheitsbehörden schreiben, die zwar Rentnern frühmorgens das Haus durchsuchen, wenn sie angeblich die Ehre eines angeblichen Wirtschaftsministers verletzt haben, aber jemanden nicht auf dem Schirm haben, der sich vor 45.000 Twitter-Followern mit wirren Beiträgen erkennbar radikalisiert und dem deutschen Staat Rache angekündigt hat.
Aber wollen Sie das wirklich lesen, so kurz vor Weihnachten?
Sehen Sie, das dachte ich mir. Deshalb habe ich mich entschlossen, heute mal wieder ein wenig positiver zu sein und Menschen zu Wort kommen zu lassen, die für Weihnachten und den Jahreswechsel Worte gefunden haben, die poetisch sind und Hoffnung vermitteln. Beginnen möchte ich mit dem Text, der wie kein anderer Weihnachten repräsentiert: Lukas 2, 1 – 21.
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
Da machte sich auf auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum, dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe: Denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“ Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott und alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
Aber auch weltliche Dichter haben sich viele Gedanken gemacht um das Fest der Feste, so zum Beispiel Astrid Lindgren:
„Weihnachten ist voller Magie. Und am wichtigsten ist die Magie, die man selbst schafft“
Oder Charles Dickens:
„Ich werde Weihnachten in meinem Herzen ehren und versuchen, es das ganze Jahr hindurch aufzuheben.“
Oder auch Martin Luther King:
„Die Botschaft von Weihnachten: Es gibt keine größere Kraft als die Liebe. Sie überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis.“
Und selbstverständlich haben sich die klugen Köpfe auch viele kluge Sprüche zum Jahreswechsel ausgedacht, einer Zeit, die geprägt ist von Hoffnungen und Erwartungen, aber natürlich auch von Sorgen und Ängsten. Höchst aktuell, obwohl schon fast 300 Jahre alt, ist zum Beispiel der Ausspruch von Georg Christoph Lichtenberg:
„Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen, es muss anders werden, wenn es gut werden soll.“
Natürlich darf auch unser oberster Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe nicht fehlen, gleich mit zwei Zitaten:
„Im neuen Jahre Glück und Heil, Auf Weh und Wunden gute Salbe! Auf groben Klotz ein grober Keil! Auf einen Schelmen anderthalbe!“
„Das neue Jahr sieht mich freundlich an, und ich lasse das alte mit seinem Sonnenschein und Wolken ruhig hinter mir.“
Und abschließend habe ich noch ein Gedicht von der Lyrikerin Roswitha Bloch gefunden, das die Essenz des Jahreswechsels meiner Ansicht nach perfekt einfängt:
„Das alte Jahr noch nicht gegangen,
das neue noch nicht angefangen –
kommen vor diesem Neubeginn
mir so viele Gedanken in den Sinn –
die noch tief im Schlafe eingehüllt,
sehr bald schon Worte mit Leben füllt.
Nie liegen Traum und Wunsch so nah –
doch manchmal werden sie sogar wahr.
Oder wollen wir uns nur träumend verneigen –
warten wir es ab – das Neue Jahr wird es uns zeigen.“
Ich wünsche Ihnen und Denen, die Ihnen nah und lieb sind, ein schönes, fröhliches und friedvolles Weihnachtsfest und einen „guten Rutsch“ in ein hoffentlich besseres Jahr 2025!
Herzlichst, Ihre
Kristin Brinker